Kaninchen

Tiere - Kaninchen
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Kaninchen



Herkunft
Unsere Hauskaninchen stammen vom europäischen Wildkaninchen ab. Diese waren ursprünglich in Spanien beheimatet. Dort wurden sie von Seefahrern als lebendes Proviant mit auf die Schiffe genommen und gelangten so in verschiedene europäische Länder, mittlerweile wurden von den Menschen nahezu überall auf der Erde angesiedelt, in manchen Ländern gelten sie als massive Schädlinge .Sie fressen Pflanzen.

Kaninchen sind keine Hasen


* Hasen haben in der Regel längere Ohren und kräftigere Hinterbeine als Kaninchen.
* Kaninchen graben Erdbauten, während Hasen im freien Feld leben.
* Hasen sind in der Regel Einzelgänger, während Kaninchen gesellig leben.
* Neugeborene Kaninchen kommen nackt und blind zur Welt und sind Nesthocker, während neugeborene Hasen ein Fell und offene Augen haben und Nestflüchter sind.
* Die Hasen sind vom aussterben bedroht, Hasen gibt es nicht im Zoohandel zu kaufen

Nutzen für den Menschen
Der Nutzen, den wir Menschen von den Kaninchen haben können, ist Freundschaft mit diesen vorwitzigen, neugierigen kleinen Wesen zu schließen, die Abwechslung lieben und auch Abwechslung und Freude in unser Leben bringen, wenn wir ihnen den Platz lassen, den sie brauchen. Wer sich einmal die Zeit genommen hat Kaninchen zu beobachten, wird sich nicht mehr vorstellen können, Kaninchenfleisch zu essen, sie in. in engen Käfigen zu halten, wo sie nicht mehr springen, ja sich noch nicht einmal richtig aufrichten können, sie zu Pelzmänteln zu verarbeiten oder in Labors zu halten, um Experimente mit ihnen zu machen. Wir hoffen, dass das bald verboten wird, weil die Tiere darunter leiden.

Herdenverhalten
Wildkaninchen sind gesellige Tiere, die in Familienverbänden zusammenleben. Sie graben weitverzweigte Röhrensysteme mit mehreren Ein- und Audgängen und einem "Wohnkessel" zum kuscheln und ruhen. Einen besonderen Bau gestaltet die Mutter vor der Geburt. Diese Höhle polstert sie mit Haaren aus. Sie bekommt 4-12 Junge mit einem Wurf. Die Zibbe - ds weibliche Tier säugt die Kleinen nur einmal am Tag und verschliesst dann den Höhleneingang sodass nichts mehr zu sehen ist.
Wenn ein Wildkaninchen erschrickt,klopft es mit den Hinterläufen kräftig auf den Boden und warnt so die andren Tiere vor drohender Gefahr. Blitzschnell verschwinden alle in ihren Erdhölen. Kurze Strecken können Wildkaninchen sehr schnell laufen. Zu ihren natürlichen Feinden gehören Raubvögel wie Bussard und Habicht, der Fuchs, Iltis und Wiesel.

Was brauchen Kaninchen

In freier Wildbahn sind Kaninchen mit Aktivitäten beschäftigt, die zum Überlebenskampf gehören:Sippenbildung, graben der Höhlensysteme,Rangordnungskämpfe,Futtersuche,Paarung, Aufzucht der Jungen u.s.w. Ein Kaninchen, das allein in seinem kleinen Käfig sitzt,kann nichts von all dem tun und ist zu tödlicher Langeweile verurteilt. Daran ändert sich auch nichts, wenn wir eine Stunde pro Tag mit ihm spielen oder es im Wohnzimmer herumhoppeln lassen.

Grundbedürfnisse des Kaninchens:
Sozialkontakt mit Artgenossen:       Nie Einzelhaltung
Bewegung:                                  Grosser Lebensraum
Nagen :                                       Natürliche Nagematerialien
Graben:                                       Naturboden
Sich verstecken:                           Hütte, Unterstände
Überblick:                                    erhöhte Ebenen
Abwechslung:                              Veränderungen im Gehege
Ruhepausen:                                Rücksichtnahme

Ernährung
Kaninchen haben kleine Mägen, das Futter wird erst im Darm verdaut. Der Transport des Futters im Kaninchenkörper erfolgt nur durch Nachschub. Kaninchen sind Dauerfresser. Kaninchen können keine im Körper entstehenden Gase rausrülpsen oder pupsen wie die Menschen. Eine Eigenart der Kaninchen ist es, ihren Blinddarmkot zu fressen, der sehr Vitamin B reich ist. So können die im Futter enthaltenen Nährstoffe besser verwertet werden.
Wild lebende Kaninchen ernähren sich von Wurzeln, Rinden, Kräutern, Zweigen und frischen Pflanzen und nehmen damit viel Rohfaser zu sich.Heu ist rohfaserreich und zäh.die Tiere fressen langsam und kauen ausgiebig, so dass viel Speichel gebildet wird. Der Speichel optimiert die Darmbakterien und kurbelt die Verdauung an.  Gutes Heu ist grün und nicht gelb oder braun oderstaubig, muffig oder schimmlig.
Empfehlung für Fütterungsplan:  *
Morgens frische Heu und Wasser, Mittags Grünfutter, Abends Körner

* aus: Ruth Morgenegg " artgerechte Haltung- ein Grundrecht auch für (Zwerg) Kaninchen"

Auch wenn die Kaninchen morgens noch Heu in der Raufe haben, muss immer zu Tagesbeginn als erstes viel frisches Heu verabreicht werden und zwar nicht nur in der Raufe sondern an vielen trockenen Stellen haufenweise.
Kaninchen brauchen viel Flüssigkeit - ca. einen halben Liter Wasser für  3 Tiere pro Tag. Die handelsüblichen Trinkflaschen erfordern eine unnatürliche Kopfhaltung beim Kaninchen und lassen sich nur mit grossem Aufwand gut säubern. Empfohlen werden deshalb Tongefäße, die man am besten etwas höher platziert, zum Beispiel auf einem Backstein, damit sie nicht schnell verschmutzen.
Grünfutter sollte ein paar Stunden nach der Heugabe  angeboten werden, um Blähungen vorzubeugen. Es versorgt die Kaninchen mit Vitaminen. Für ein Kaninchen wird pro Tag empfohlen: eine Karotte oder halbe Fenchelknolle, etwas Apfel, im Sommer Löwenzahn, Gras oder Wiesenkräuter, im Winter Lattich, Chickoree, Sellerie, Birne, Spinat, Paprika, Endivien, diverse Kräuter wie Salbei etc.
Körner sind Kraftfutter, dass sehr überlegt und differenziert eingesetzt werden muss. Kaninchen neigen dazu, zu verfetten. Wir müssen daher schauen wie gross, wie alt die Tiere sind, wieviel Bewegung sie haben. Bei geringem Energieverbrauch im Sommer ist leichtes Futter ohne Mais, Sonnenblumenkerne, Erdnüsse etc. anzubieten.
Viel Energie benötigen: Kaninchen bei der Aussenhaltung im Winter, Tiere im Wachstum, säugende und trächtige Kaninchen, Tiere, die sich von Krankheiten erholen oder gestresste Tiere
Da bei Kaninchen die Zähne ständig nachwachsen so wie bei Menschen die Haare, brauchen Kaninchen Äste und Zweige zum nagen, z.B. von Weide oder Obstbäumen.

Respektvolle Annäherung
Kaninchen mögen es gar nicht, wenn wir Menschen sie von oben greifen oder durch das Gehege scheuchen. Das erinnert sie an die Raubvögel, die ihre natürlichen Feinde sind. Am besten setzen oder hocken wir uns in das Gehege und warten, ob ein Kaninchen uns neugierig beschnuppern will . Wenn grad keines kommt heißt das, dass sie gerade kein Interesse an uns haben und lieber in Ruhe gelassen werden wollen. Dann  ist es eine wunderbare Gelegenheit die Tiere zu beobachten, wie sie in der Gruppe zusammen funktionieren, wer wohl die Chefin ist und vieles mehr. Sie lehren uns, Geduld zu üben.