Kinderbauernhof Mauerplatz

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Kinderbaurnhof am Mauerplatz e.V. im Dezember 2008

 

 


MENSCHEN BRAUCHEN TIERE

Wenn wir Tieren begegnen, können wir uns darauf verlassen, dass die Tiere uns nichts vormachen – sie zeigen uns ehrlich, wie sie sich fühlen und was sie von uns halten. Den Tieren ist es ganz egal, ob wir reich oder arm sind. Es interessiert sie überhaupt nicht, wie wir in der Schule bewertet werden, wann wir zuletzt beim Friseur waren oder ob wir ein Handy besitzen.

Es lohnt sich, Tiere zum Freund zu haben. Wenn wir sie gut behandeln, schenken sie uns ihre Zuneigung und ihr Vertrauen. Tiere können trösten und ohne Worte mit uns sprechen. Für sie lohnt es sich, die Faulheit zu überwinden und ihnen etwas Gutes zu tun. Sie danken es uns mit einer zuverlässigen Freundschaft

Wir möchten mit dieser Textsammlung dazu beitragen, dass die Tiere auf dem Kinderbauernhof besser verstanden werden. Wir möchten Euer Interesse für die Tiere und die Arbeit auf dem Kinderbauernhof wecken und freuen uns über Anregungen und Mitarbeit.

 

Berlin im Dezember 2008


Hühner

Herkunft

Wir nehmen an, dass die Stammeltern unserer heutigen Haushühner in China, Indien und Malaysia beheimatet waren. Ihr ursprünglicher Lebensraum war das Unterholz des Djungels. Dort leben heute noch in ihrer ursprünglichen Form das Bankivahuhn, dasLafayette und das Gabelschwanzhuhn. Vom Bankivahuhn wissen wir, dass es schon vor ca. 3000 Jahren im asiatischen Raum gezähmt und als Haushuhn gehalten wurde. Von dort verbreitete es sich über die ganze Welt.


Benennung

Das männliche Haushuhn nennt man Hahn oder Gockel, den kastrierten Hahn Kapaun. Das Weibchen heißt Huhn oder Henne, Jungtiere führende Hennen Glucke. Die Jungtiere heißen allgemein Kü(c)ken.

Aussehen

Das Haushuhn wiegt etwa 1,5 bis 5 kg je nach Rasse. Bei Tieren der gleichen Rasse oder Abstammung ist der Hahn bis zu 1 kg schwerer als die Henne. Daneben gibt es die Zwergrassen, die zwischen 500 und 1200 Gramm wiegen. Als besonderes Merkmal ist der rote Kamm , der verschiedene Formen haben kann, zu sehen. Beim Hahn ist der Kamm größer als bei der Henne. Der Hahn ist durch seinen sichelförmigen Schwanz gekennzeichnet. Lauf und Zehen sind meist unbefiedert. Es gibt aber Rassen, deren Federkleid bis an die Zehen reicht. Drei Zehen sind nach vorne gerichtet, die vierte Zehe nach hinten. Einige Rassen haben fünf Zehen, d. h. zwei Zehen nach hinten. Ausgewachsene Hähne haben über den Hinterzehen einen Sporn, der als Waffe bei Angriffen dient. Dieser Sporn kann bei älteren Tieren ziemlich lang und spitz werden.

Federkleid

Es gibt eine Vielfalt von Farben und Zeichnungsmustern des Federkleides. Auch besondere Federbildungen . Der Hahn hat ein farbenprächtigeres Federkleid. Das Huhn wechselt das Federkleid jährlich im Herbst. Das heisst bei Vögeln Mauser - das Huhn mausert sich, das heisst,es wachsenneue Federn, alte fallen aus. Im neuen Herbstgefieder sieht das Huhn am schönsten aus. Über das Jahr leidet das Federkleid besonders wenn der Hahn die Henne besteigt,um sie zu befruchten. Hennen in Herden, die von vitalen Hähnen geführt werden, sind im Sommer oft fast nackt auf Rücken und gesamten Körper.

Lautäußerungen

Der Hahn kräht laut, damit andere Hähne hören dass er da ist und bereit ist, sein Revier zu verteidigen. Meist kräht der Hahn morgens bei beginnendem Sonnenaufgang, gegen Mittag und gegen Abend. Die Hühner gackern in verschiedenen Stimmlagen. Da kann ein Lockruf sei, das kann eine Drohung bedeuten oder eine Warnung. Hör mal genau hin... Nahrungsverhalten Im natürlichen Lebensraum fressen Hühner Körner, Würmer, Schnecken, Insekten und sogar Mäuse. Hühner sind während der Nahrungssuche sehr wachsam und halten sich gerne in in Deckung auf. In ihrem Magen zerkleinern kleine Steinchen, die die Tiere verschlucken,die harte Nahrung.

Balz- und Legeverhalten

Haushühner können im Jahr ca. 250 bis 300 Eier legen (Legerassen), wenn ihnen täglich das gelegte Ei weggenommen wird. Würden die Eier nicht entfernt, so würde das Huhn mit dem Brüten beginnen, sofern sein Bruttrieb genügend ausgeprägt ist. Bei modernen Rassen wurde der Bruttrieb jedoch gezielt weggezüchtet oder stark reduziert. Durch eine Futterumstellung auf ausschließlich Weizen kommt in den meisten Fällen der Bruttrieb wieder zum Vorschein. Das Brutverhalten ist manchmal gestört, so dass die Henne nicht die Eier fertig bebrütet und vorzeitig das Nest verlässt. Dieses Fehlverhalten zeigen oftmals Hühner, die selbst in Brutapparaten geschlüpft sind. Die Brutdauer beträgt im Normalfall 21 Tage.

Sozialverhalten

Sprichwörtlich geworden ist die so genannte Hackordnung der Hühner. Es gibt eine Rangordnung, wo ein Tier die meisten Rechte hat – die Chefin – es darf zuerst picken und alle anderen hacken.Dann gibt es einige, die haben weniger Rechte als die Chefin aber mehr als andere Hühner, die von ihnen gehackt werden. Tiere, die ganz unten in der Rangordnung sind, werden von allen gehackt. Kommen Hühner neu dazu, müssen sie erst ihren Platz in der Hackordnung finden.Diese ist aber, im Vergleich etwa zur Situation bei anderen sozial lebenden Tierarten, recht flexibel. Da Hühner möglichst hochgelegene Schlafplätze bevorzugen, sollten Sitzstangen in Ställen möglichst in gleicher Höhe angebracht sein, um ständige Rangordnungskämpfe um den besten Schlafplatz zu vermeiden. Auch das Körnerfutter wird breitflächig gestreut, damit rangniedere Tiere nicht zu kurz kommen.

Nutzen für den Menschen

Der Mensch hält sich Hühner, um vor allem deren Fleisch und Eier zu essen Es gibt sogenannte Legehennenbatterien, wo die Hühner so dicht aufeinander hocken, dass sie sich kaum bewegen können. Menschen haben sich das ausgedacht, damit sie möglichst viel Geld verdienen können. In solchen Betrieben ist das Verhalten der Hühner gestört, und die Tiere leiden unter anderem wegen des Platzmangels an Langeweile und weil sie ihren Scharrtrieb nicht befriedigen können.

Haltung auf dem Kinderbauernhof

Die Hühner auf dem Kinderbauernhof sind in erster Linie dazu da, uns Stadtmenschen zu zeigen, wie sie leben. Manchmal schenken sie uns Eier. Geschlachtet haben wir lange keins.Auf dem Kinderbauernhof sind die Hühner nachts im Stall, um sie vor den natürlichen Feinden Fuchs und Marder zu schützen und natürlich auch vor den Großstadtmenschen und deren frei laufenden Hunden. Tagsüber können sie auf dem ganzen Gelände frei umher laufen, scharren und picken. Zusätzlich zu der Nahrung, die sie sich tagsüber selbst suchen wie Würmer, Insekten und frisches Grün bekommen die Hühner morgens, und abends Salat, Körner, Gekochtes wie zum Beispiel Nudeln, manchmal auch Obst angeboten. Die Körner und Salat. werden auch tagsüber zwischendurch gereicht. Dabei müssen wir daneben stehen, damit die Tauben ihnen nichts wegfressen. Wenn die Hühner satt sind, stelle wir das restliche Futter weg, weil wir sonst Ratten anlocken.


Enten


Herkunft
Die Stammform der heutigen Hausente ist die Stockente. Als Haustier ist die Ente in Europa noch jung. Griechen und Römer hielten sie in halbwildem Zustand. Die Flugenten, die auf dem Kinderbauernhof gehalten werden, heißen Barbarieenten oder Moschusente oder Warzenente stammt aus Lateinamerika wurde von den Indianern gezähmt und von den Spaniern nach Europa gebracht.

 



Merkmale
Alle Entenvögel sind mehr oder weniger stark an ein Leben am und auf dem Wasser angepasst. Ihr langer, breiter Körper gibt ihnen beim Schwimmen Auftrieb, die Füße sind mit Schwimmhäuten versehen Eine Schwimmhaut ist die Haut, die zwischen den  Zehen  oder Fingern schwimmender Tiere ausgebildet ist. Du kannst Dir das so vorstellen wie natürlich angewachsene Taucherflossen.
Die Füsse setzen weit hinten am Körper an. Dadurch wirkt der Gang an Land etwas ungeschickt – der Watschelgang.  Den langen Hals können die Enten weit drehen, um in alle Richtungen zu schauen. Das Gefieder ist sehr dicht. Am unteren Rücken sitzt eine Drüse. Die heisst Bürzeldrüse und gibt, wenn die Enten sie mit dem Schnabel berühren, eine ölige Flüssigkeit ab. Die wird dann mit dem Schnabel auf die Federn verteilt, damit sie das Wasser abweisen. So können die Enten schwimmen oder im Regen hocken, ohne dass ihre Federn nass werden. Ginge das nicht, würden die Enten erfrieren, das wäre so, als wenn Du mit nassen Sachen herumlaufen würdest.

 



Viele Entenvögel sind außerordentlich farbenfroh. Meistens sind die Männchen – die Erpel - bunt, um den weiblichen Enten zu gefallen. Die Weibchen haben meist ein schlichtes Federkleid, damit sie sich beim Brüten besser verstecken können. Am Ende der Brutzeit durchlaufen Entenvögel eine Mauser Sie verlieren die alten Federn und neue wachsen nach. Dann können sie für eine Weile nicht fliegen. Die Männchen sehen dann eine zeit lang nicht mehr so bunt aus. Das Jugendgefieder ähnelt meistens dem Gefieder des Weibchens. Oberhalb der Augen haben alle Entenvögel Salzdrüsen durch die aufgenommenes Salz wieder ausgeschieden werden kann.
Entenvögel haben einen verhältnismäßig breiten Schnabel.  An den Rändern ist er zu klitzekleinen Falten – Lamellen- ausgeformt. Durch den geöffneten Schnabel saugen die Enten das Wasser ein und pressen es dann durch die Lamellen hinaus. Viele Kleinstlebewesen, von denen sich die Ente ernährt, bleiben darin hängen.
Die Flügel der Entenvögel sind kurz und kräftig. Wegen des verhältnismäßig hohen Gewichts der Vögel und der geringen Flügelfläche ist ein permanenter Flügelschlag erforderlich und es sind keine Gleitphasen möglich. Um sich in die Luft zu erheben, müssen vor allem die größeren Arten einige Meter auf der Wasseroberfläche laufen. Einmal in der Luft  können Entenvögel ausdauernd weite Strecken zurücklegen, zum Teil in Höhen bis zu 8000 m. Der Entenschwanz ist meistens sehr kurz und viereckig, manchmal auch leicht gerundet.. Die wichtigste Funktion des Schwanzes ist die Steuerung im Flug.

Die Entengemeinschaft
Kein Federvieh würde freiwillig alleine leben. Das Leben in der Gemeinschaft oder auch nur die Anwesenheit der Anderen bietet Schutz, Sicherheit und ein Gefühl der Stärke und Geborgenheit. Enten leben in einer lockeren Schar. Entenpärchen bleiben in der Regel nur für die Dauer der Fortpflanzung zusammen. In der Paarungszeit klären die Erpel eine Rangordnung, die danach meist ihre Bedeutung wieder verliert.

 


Ernährung
Die Nahrung der Ente besteht überwiegend aus pflanzlichen Stoffen. Sie liebt Sämereien, Früchte, grüne Wasser-, Ufer- und Landpflanzen. Zum Nahrungsspektrum gehören aber auch tierisches Eiweiss ,Weichtiere, Larven, kleine Krebse, Kaulquappen, Laich, kleine ,Fische Frösche, Würmer und sogar Mäuse. Im Herbst frisst sie Eicheln und andere Nüsse.

Nutzen für den Menschen
Enten werden meist von den Menschen gehalten, um deren Fleisch zu essen oder um deren Federn zu Daunenbetten oder Kleidung zu verarbeiten.
Enteneier dürfen per Gesetz nur zu Brutzwecken weiteregeben werden. Roh gegessen können sie krank machen (mindestens 8 Minuten Kochzeit).

Haltung der Enten
Der Entenstall soll Schutz vor Unwetter und Nässe bieten, sauber, trocken und luftig sein. Die Eier werden entweder in die Einstreu oder bei Einzelkontrolle in Legenester abgelegt. Gewässer sind Voraussetzung für einen erfolgreiche Durchführung der Entenzucht.    Die Entenmast ist nicht an Wasserflächen gebunden. Die Mastenten werden nach dem Schlupf in Aufzuchtställen gehalten und können bereits nach etwa 3 Wochen in einfache Offenfrontställe oder Hütten gebracht werden. Entenställe müssen unbedingt eine ruhige Lage haben, da Enten sehr schreckhaft sind.

Haltung auf dem Kinderbauernhof
Wie alles Geflügel auf dem Kinderbauernhof sind die Enten über Nacht im Stall untergebracht und können sich tagsüber frei auf dem Gelände bewegen, schwimmen und Würmer, Grünfutter oder Sämereien suchen. Zusätzlich bekommen sie morgens und abends und auch zwischendurch Futter angeboten: Salat, Getreide und Gekochtes wie z.B. Nudeln.



Die Enten würden von sich aus sehr gut und gern draußen schlafen, denn sie haben wie die Gänse ein Federkleid, dass sie vor Kälte schützt. Enten lieben auch nächtliche Wanderungen und müssen erst daran gewöhnt werden, sich nachts im Stall einzufinden, wenn sie erst einmal festgestellt haben, dass es auch ohne geht. Dann könnten sie nämlich auch morgens früher los marschieren und müssten nicht warten, bis der Mensch sie heraus lässt. Enten sollten nachts im Stall schlafen, da auch für sie der Marder, die Grosstadtmenschen und ihre Hunde eine Gefahr darstellen. Wenn Du unseren Enten eine Freude machen willst, dann grab im Mist oder am Mist nach Würmern für sie.

 


 

Gänse


Herkunft
Gänse wurden vor ca. 5000 Jahren im alten Ägypten als Haustiere gehalten. Die europäischen Hausgänsegehen aus der Wildform der Graugans hervor,. Schon vor 4000 bis 3000 Jahren wurde die wilde Graugans gezähmt und es wurden Hausgänse gehalten. Es bildeten sich verschiedene Rassen heraus. Gänse sehen sich trotz insgesamt 11 Nutzgänserassen sehr ähnlich. Grob unterteilt man diese in schwere und leichte Gänse.

Bezeichnung
In der deutschen Sprache gibt es besondere Bezeichnungen für die männlicheGans: Gänserich, Ganser, Ganterich oder Ganter. Gänseküken werden auch als Gänsel oder Gössel bezeichnet.



Verhalten der Gänse

Gänse leben in Gruppen zusammen, wenn wir ihnen begegnen liegen oder stehen sie manchmal wie Statuen. Damit verbringen sie einen groß teil ihrer Zeit. Wir können aber auch beobachten, wie sie in Gruppen über den Platz watscheln und grasen und hier und dort an etwas zuppeln. Sie wirken sehr entspannt und scheinbar über allem erhaben, daher sehr schön als Motiv für Fotos.
Es ändert sich etwas in ihrem Verhalten, wenn sie etwas wahrnehmen was sich ihnen nähert. Dann bewegen sich ihre langen Hälse langsam in die Richtung, wo sie ein Geräusch wahrnehmen oder jemand auf sie zukommt. Sie verfolgen sehr aufmerksam was passiert ? und wenn sie sich bedroht fühlen, dann können sie sehr imposant mit aufgerichtetem Körper  und weit aufgeschlagenen Flügeln ihr Territorium verteidigen. Da Gänse auf dem Boden leben und nicht weg fliegen können, haben sie den Naturinstinkt der Verteidigung Nicht umsonst werden sie in einigen Gegenden als Wachtiere gehalten. Die Flügel einer Gans haben eine enorme Kraft und können sogar Brüche verursachen.
Wenn ihr euch einfach mal hinsetzt und die Tiere beobachtet, dann könnt hören und sehen, wie vielfältig ihre Sprache ist: Jeder Laut hat eine Bedeutung: zwischen ausgewachsenen Tieren in der Gruppe und zwischen Gösseln, den Junggänsen, und ihren Eltern. Insbesondere während ihrer Balzzeit sind die Töne zwischen den männlichen Gänsen und die männlichen zu den weiblichen noch mal sehr spezifisch.
Gänse sind Tiere, die scheinbar jedes Gruppenmitglied sehr wohl kennen. Wenn Mitglieder der Gruppe fehlen, durch den Fuchs oder Schlachtung, dann trauern sie, und das in nicht in unerheblichem Maße.



Ernährung
Hausgänse sind können meist nicht fliegen. Gänse sind Pflanzenfresser und ausgesprochene Weidetiere. Sie suchen sich ihr Futter am liebsten selbst .  Da Gänse sich mit Großvieh gut vertragen, wurden sie früher oft mit Rindern, aber auch mit Schafen auf einer Weide gehalten. Früher brachte man Gänse und Schafe zusammen auf die Stoppelweiden, Insbesondere auf Hafer- und Bohnenstoppelweiden ergänzen sich Gänse und Schafe in ihren Freßgewohnheiten. Während das Schaf nur die Ähren und die Halme aufnimmt, frißt die Gans noch das einzelne Korn und natürlich auch das Wildkraut.
Unsere Gänse verbringen einen Teil des Tages damit über das Gelände zu watscheln, Gras zu weiden zu zupfen und hier und dort zu knabbern. Der Schnabel hat scharfe Kanten, so dass sie besonders leicht Gras und andere Pflanzen zupfen können. Der Gänsemagen benötigt zur Verdauung Grit, kleine aufgenommene Steinchen, die sich mit dem Mageninhalt vermengen. Gänse müssen ihr Futter unzerkleinert schlucken, weil sie keine Zähne besitzen und die Backen bzw. Backenmuskeln fehlen.
Neben ihre Futtersuche auf dem Gelände bekommen sie kleingeschnittenen Salat, Gurken, Möhren, Paprikaschoten und Getreidemischung für Gänse.

Umgang mit den Tieren
Wir haben die Gänse nun über einen gewissen Zeitraum beobachtet und können sagen: Gänse sind auf keinen Fall Kuscheltiere und wollen naturgemäß eine gewisse räumliche Distanz zum Menschen. Die Betreuerinnen der Tiere auf dem Bauernhof respektieren das. Das beginnt mit der morgentlichen Stallöffnung: Mit spektakulärem Geschrei mit hochgerichtetem Körper stürmen sie aus dem nächtlichen Stallaufenthalt. Naturgetreu dem Motto: Der Feind lauert vor meiner Hütte! Die BetreuerInnen lassen sich  von der Aufregung nicht anstecken, sie bleiben ganz



gelassen. Innerhalb von kurzer Zeit können wir beobachten, wie sie in der sicheren Umgebung in den Teich gehen, sich putzen und anschließend mal in die Futterschüsseln gucken. Die Reihenfolge ist beliebig ? Sicherheit bietet den Tieren die zeitlich regelmäßige Stallöffnung, ein feind freies Außengelände z.B. Hunde als Feind und eine gefüllte Futterschale. Und: Sie nehmen sehr wohl die Menschen wahr, die sie kennen gelernt haben und fremden Menschen. D.h. jede/r neue BetreuerIn wird ? ausprobiert? mit Imponiergehabe und Drohgebärden. Gewohnte BetreuerInnen werden eher entspannt in ihrer Nähe geduldet.
Der Umgang mit ihnen ist individuell sehr abhängig von der gemeinsamen Kommunikation und dem Verständnis: Warum macht die Gans das jetzt? Gänse können tatsächlich mit einigen Menschen ein sehr vertrautes Verhältnis aufbauen, bis zu Nackenkraulen und aus der Hand fressen. Und anderen Menschen lassen sie keine Chance nur auf 3 Meter heranzukommen. Gänse sind auf ihre Art ziemlich große Individualisten und sehr sensibel.



Haltung
Gänsen sollte es ermöglicht werden, jeden Tag nach draußen zu gehen. Dabei sollte aber ein Unterstand oder offener Stall immer zugänglich sein, der Schutz vor Wind und Kälte und direkter Sonne bietet. Die Stallböden sind mit Einstreu von Stroh  und Hobelspänen bedeckt,
Die Einstreu, ca. 10-15 cm hoch, isoliert Kälte und nimmt Feuchtigkeit auf.
Im Gegensatz zu Hühnern scharren Gänse nicht, sondern lockern mit ihren Schnäbeln das Stroh auf. Die Einstreu darf nie nass oder schimmelig sein. Jeden Tag muss
die nasse  Einstreu aus dem Stall genommen werden, damit die Tiere nicht krank werden.



Auf unserem Bauernhof haben wir einen Teich. Gänse schwimmen und baden sehr gern, sie waschen und putzen sich ausgiebig und gerne in sauberem Wasser.
Gänse können aufgrund ihres Körperbaus auch auf dem Land lange Strecken
zurücklegen. Sie verfügen über ein ausgezeichnetes Erinnerungsvermögen und sie wissen sehr schnell, wo sich gute Weideplätze befinden und wie sie nach hause in  ihren heimischen Stall finden.
Wir wissen nicht, woher der Ausdruck ?dumme Gans? kommt. Das sagt mehr über die Menschen aus, die so denken.
Gänse registrieren mitunter die kleinste Veränderung in ihrer Umgebung und lassen eventuell sich  sogar von einen im Gang stehen gelassenen Eimer irritieren und davon abhalten, ihren Stall zu betreten.
Der Betreuer sollte möglichst ruhig und ohne Hektik mit den Tieren umgehen und Stresssituationen vermeiden. Ein möglichst ein regelmäßiger und gleichmäßiger Tagesablauf (Fütterung, Stallöffnung)  gibt den Gänsen Sicherheit. 

Besonderheiten
Auf unserer Suche nach Informationen über Gänse, fiel uns auf, dass das Hauptinteresse vieler Menschen wohl darin besteht, die Tiere zu mästen ja sogar auf tierquälerische Weise zu stopfen. Wenig wird darüber gesagt, wie interessant es ist ihre vielfältige Körpersprache zu beobachten, wie wachsam und drollig diese Tiere sind. Gänse können über 40 Jahre alt werden. Sie leben in lebenslangen Partnerschaften. Gänse können in sehr starkem Maße trauern, wenn sie ihren Partner oder ihre Familie verlieren.

 


 

MEERSCHWEINCHEN
Herkunft:
Wildmeerschweinchen kommen ursprünglich aus den südamerikanischen Anden. Schon lange bevor sie zu uns kamen, hielten die Indios sie als Haustiere, denn die Meerschweinchen waren eine willkommene Abwechslung auf ihrem Speiseplan. Nach der Entdeckung Amerikas gelangten sie im Gepäck der Seefahrer nach Europa, wo sie sehr schnell zum beliebten Heimtier wurden. Durch jahrhundertlange Zucht entstanden unzählige Rassen verschiedener Farben und Fellbeschaffenheit.

 

 

Lebensweise:
Meerschweinchen sind tagaktive, gesellige und bewegungsfreudige Nagetiere, die in der Natur in größeren Gruppen leben und natürliche
Höhlen wie Steinspalten bewohnen.


Lebenserwartung:
Meerschweinchen können bis zu 8 Jahren alt werden (und älter)

Ernährung:
Meerschweinchen haben ihre Ernährung der kargen Kost des Hochgebirges angepasst. Somit ist die Grundnahrung gutes Heu, daneben fressen sie frisches Grünfutter (Löwenzahn usw.), Gemüse (besonders beliebt sind Salatgurken und Möhren) und Obst. Im Handel gibt es Fertigfuttermischungen für Meerschweinchen. Frisches Trinkwasser muss jederzeit verfügbar sein. Nagematerial im Form von z.B. Obstbaumzweigen oder Knäckebrot anbieten.


Heimtierhaltung:
Meerschweinchen werden oft angepriesen als unkomplizierte, pflegeleichte, lebendige Kuscheltiere für Kinder, beißen angeblich nie und fühlen sich wohl in der kleinsten Hütte. Seien Sie versichert, dass dem nicht so ist! An erster Stelle im Meerschweinchen-Leben steht das Sozialleben der Tiere, die von Natur aus sehr gesellig sind. Ihre Kontakte werden begleitet von vielerlei Lautäußerungen wie Quieken in den verschiedensten Variationen, Zähneklappern und vielem mehr. Ihre Körpersprache reicht von freundlichem Anstupsen bis hin zu drohendem "groß machen" und beieindruckend Hin- und Herwackeln.
Wer einmal eine ganze Meerschweinchen-Sippe länger beobachtet hat weiß, wie langweilig und schrecklich das Leben eines einzeln gehaltenen Meerschweinchens sein muss. Ganz egal, wie viel ein Mensch sich um so ein Tier kümmert, er wird ihm nie einen (oder mehrere) Artgenossen ersetzen können. Das bedeutet für Sie, dass Sie niemals weniger als zwei Meerschweinchen in Ihrer Obhut haben werden, wenn hinter der Motivation für Ihre Tierhaltung ein wenig Tierliebe steckt.
In Bezug auf die Frage "Wer mit Wem" gilt es einiges zu beachten: Gleichgeschlechtliche Tiere, die miteinander aufwachsen, vertragen sich in der Regel sehr gut miteinander. Auch wenn oft das Gegenteil behauptet wird, gilt dies auch für die männlichen Tiere (man darf natürlich nicht verlangen, dass sie sich immer noch vertragen, wenn man ein Weibchen dazu setzt!). Wenn Sie ein Pärchen (oder mehrere) zusammen halten wollen, lassen sie unbedingt die männlichen Tiere kastrieren, sonst wird aus zwei Meerschweinchen innerhalb eines Jahres ein unüberschaubares Durcheinander von einigen Dutzend Meerschweinchen. Bei der Kastration ist zu beachten, dass die männlichen Tiere dadurch nicht sofort unfruchtbar, sondern noch ca. vier Wochen danach zeugungsfähig sind. Fremde erwachsene Tiere miteinander zu vergesellschaften ist nur problematisch, wenn es sich um nicht kastrierte Männchen handelt.

Tipp:
In Tierheimen und bei Tierschutzvereinen warten übrigens immer viele "überflüssige" Meerschweinchen verschiedenen Alters auf ein neues Zuhause!
Wo sollen die Meerschweinchen leben?
Die handelsüblichen Meerschweinchenkäfige sind in der Regel viel zu klein, so dass sie sich schon genau umschauen müssen, um etwas Akzeptables zu finden. Natürlich können Sie auch auf "Marke Eigenbau" zurückgreifen, was Ihren Meerschweinchen sicherlich gefallen wird. Für zwei bis vier Tiere sollte die Grundfläche des Käfigs zwei Quadratmeter auf keinen Fall unterschreiten. Falls Sie das Ihren Tieren nicht bieten können oder wollen, sollten Sie in deren Interesse wirklich auf eine Haltung verzichten. Ausgestattet sein muss der Käfig mit Schlafhäuschen, Röhren und sonstigen Gegenständen (z.B. Steine und Wurzeln), die zum verstecken, drüber springen, drum herumlaufen oder drauf sitzen einladen. Ihre Meerschweinchen sind froh über jede Abwechslung, und das nicht nur innerhalb des Käfigs. Deshalb sollten Sie Ihre Tiere so oft wie irgend möglich aus ihrem doch stark eingeschränkten Lebensraum herauslassen und Ihre Wohnung erkunden lassen. Doch Vorsicht: auch hier bleiben Meerschweinchen Nagetiere, d.h. sie werden das ein oder andere Möbelstück mit ihren Zähnen "verzieren" oder die beste Literatur in Konfetti verwandeln. Abgesehen davon müssen Sie mögliche Gefahrenquellen wie Stromkabel oder giftige Zimmerpflanzen aus der Reichweite der Tiere entfernen, um Unfällen vorzubeugen. Mit einem weiteren Problem müssen Sie so gut es geht leben: Meerschweinchen werden leider nicht stubenrein.
Im Sommer können Sie ihnen sogar in ihrem Garten ein Freigehege errichten, wo die Tiere "Natur pur" erleben können. Dabei müssen Sie natürlich unbedingt darauf achten, dass keine Raubtiere (Katzen, Vögel etc.) in das Gehege eindringen können. Eine ganzjährige Außenhaltung ist für Meerschweinchen übrigens keinesfalls empfehlenswert, da kalte und feuchte Witterung der Gesundheit der Tiere sehr abträglich ist.
Krankheiten:
Die meisten Krankheiten entstehen durch unsachgemäße Haltung und Ernährung. So führen Zugluft und Kälte oft zu schlimmen Erkältungskrankheiten, die unbedingt durch einen Tierarzt behandelt werden müssen. Bei unsauberer Haltung tritt oft Befall mit Parasiten wie Milben, Haarlingen und Würmern auf, falsches oder verdorbenes Futter verursacht schnell Durchfall. Schon Stürze aus geringer Höhe können Knochenbrüche verursachen; Knochenbrüche sind auch oft das Ergebnis von zu festem Zupacken! Die Vermutung, dass Meerschweinchen wegen ihres Namens etwas mit "Meer" zu tun haben und deswegen gerne schwimmen, ist falsch. Meerschweinchen mögen Wasser wirklich nur zum trinken! Deswegen: bewahren Sie Ihre Kinder vor diesbezüglichen Experimenten!
Besonderheiten:
Meerschweinchen sind keine Kuscheltiere für Kinder. Trotz ihres robusten Aussehens sind sie sehr "zerbrechlich", und ein Kind, welches sein Meerschweinchen vor lauter Liebe ganz fest drückt, kann dem Tier damit schwerste Verletzungen zufügen. Kuscheln, gegenseitiges Ablecken oder stundenlang ganz nah aneinander liegen und schmusen existieren im Meerschweinchen-Verhalten nicht. Deshalb sollten wir mit unseren Streicheleinheiten für die Meerschweinchen etwas zurückhaltend sein und ihnen unsere Liebe besser zeigen durch eine artgerechte Haltung in unserer Obhut - wo sie einfach Meerschweinchen sein dürfen und nicht als lebendiges Spielzeug herhalten müssen.

 


 

Kaninchen



Herkunft
Unsere Hauskaninchen stammen vom europäischen Wildkaninchen ab. Diese waren ursprünglich in Spanien beheimatet. Dort wurden sie von Seefahrern als lebendes Proviant mit auf die Schiffe genommen und gelangten so in verschiedene europäische Länder, mittlerweile wurden von den Menschen nahezu überall auf der Erde angesiedelt, in manchen Ländern gelten sie als massive Schädlinge .Sie fressen Pflanzen.

Kaninchen sind keine Hasen


* Hasen haben in der Regel längere Ohren und kräftigere Hinterbeine als Kaninchen.
* Kaninchen graben Erdbauten, während Hasen im freien Feld leben.
* Hasen sind in der Regel Einzelgänger, während Kaninchen gesellig leben.
* Neugeborene Kaninchen kommen nackt und blind zur Welt und sind Nesthocker, während neugeborene Hasen ein Fell und offene Augen haben und Nestflüchter sind.
* Die Hasen sind vom aussterben bedroht, Hasen gibt es nicht im Zoohandel zu kaufen

Nutzen für den Menschen
Der Nutzen, den wir Menschen von den Kaninchen haben können, ist Freundschaft mit diesen vorwitzigen, neugierigen kleinen Wesen zu schließen, die Abwechslung lieben und auch Abwechslung und Freude in unser Leben bringen, wenn wir ihnen den Platz lassen, den sie brauchen. Wer sich einmal die Zeit genommen hat Kaninchen zu beobachten, wird sich nicht mehr vorstellen können, Kaninchenfleisch zu essen, sie in. in engen Käfigen zu halten, wo sie nicht mehr springen, ja sich noch nicht einmal richtig aufrichten können, sie zu Pelzmänteln zu verarbeiten oder in Labors zu halten, um Experimente mit ihnen zu machen. Wir hoffen, dass das bald verboten wird, weil die Tiere darunter leiden.

Herdenverhalten
Wildkaninchen sind gesellige Tiere, die in Familienverbänden zusammenleben. Sie graben weitverzweigte Röhrensysteme mit mehreren Ein- und Audgängen und einem "Wohnkessel" zum kuscheln und ruhen. Einen besonderen Bau gestaltet die Mutter vor der Geburt. Diese Höhle polstert sie mit Haaren aus. Sie bekommt 4-12 Junge mit einem Wurf. Die Zibbe - ds weibliche Tier säugt die Kleinen nur einmal am Tag und verschliesst dann den Höhleneingang sodass nichts mehr zu sehen ist.
Wenn ein Wildkaninchen erschrickt,klopft es mit den Hinterläufen kräftig auf den Boden und warnt so die andren Tiere vor drohender Gefahr. Blitzschnell verschwinden alle in ihren Erdhölen. Kurze Strecken können Wildkaninchen sehr schnell laufen. Zu ihren natürlichen Feinden gehören Raubvögel wie Bussard und Habicht, der Fuchs, Iltis und Wiesel.

Was brauchen Kaninchen

In freier Wildbahn sind Kaninchen mit Aktivitäten beschäftigt, die zum Überlebenskampf gehören:Sippenbildung, graben der Höhlensysteme,Rangordnungskämpfe,Futtersuche,Paarung, Aufzucht der Jungen u.s.w. Ein Kaninchen, das allein in seinem kleinen Käfig sitzt,kann nichts von all dem tun und ist zu tödlicher Langeweile verurteilt. Daran ändert sich auch nichts, wenn wir eine Stunde pro Tag mit ihm spielen oder es im Wohnzimmer herumhoppeln lassen.

Grundbedürfnisse des Kaninchens:
Sozialkontakt mit Artgenossen:       Nie Einzelhaltung
Bewegung:                                  Grosser Lebensraum
Nagen :                                       Natürliche Nagematerialien
Graben:                                       Naturboden
Sich verstecken:                           Hütte, Unterstände
Überblick:                                    erhöhte Ebenen
Abwechslung:                              Veränderungen im Gehege
Ruhepausen:                                Rücksichtnahme

Ernährung
Kaninchen haben kleine Mägen, das Futter wird erst im Darm verdaut. Der Transport des Futters im Kaninchenkörper erfolgt nur durch Nachschub. Kaninchen sind Dauerfresser. Kaninchen können keine im Körper entstehenden Gase rausrülpsen oder pupsen wie die Menschen. Eine Eigenart der Kaninchen ist es, ihren Blinddarmkot zu fressen, der sehr Vitamin B reich ist. So können die im Futter enthaltenen Nährstoffe besser verwertet werden.
Wild lebende Kaninchen ernähren sich von Wurzeln, Rinden, Kräutern, Zweigen und frischen Pflanzen und nehmen damit viel Rohfaser zu sich.Heu ist rohfaserreich und zäh.die Tiere fressen langsam und kauen ausgiebig, so dass viel Speichel gebildet wird. Der Speichel optimiert die Darmbakterien und kurbelt die Verdauung an.  Gutes Heu ist grün und nicht gelb oder braun oderstaubig, muffig oder schimmlig.
Empfehlung für Fütterungsplan:  *
Morgens frische Heu und Wasser, Mittags Grünfutter, Abends Körner

* aus: Ruth Morgenegg " artgerechte Haltung- ein Grundrecht auch für (Zwerg) Kaninchen"

Auch wenn die Kaninchen morgens noch Heu in der Raufe haben, muss immer zu Tagesbeginn als erstes viel frisches Heu verabreicht werden und zwar nicht nur in der Raufe sondern an vielen trockenen Stellen haufenweise.
Kaninchen brauchen viel Flüssigkeit - ca. einen halben Liter Wasser für  3 Tiere pro Tag. Die handelsüblichen Trinkflaschen erfordern eine unnatürliche Kopfhaltung beim Kaninchen und lassen sich nur mit grossem Aufwand gut säubern. Empfohlen werden deshalb Tongefäße, die man am besten etwas höher platziert, zum Beispiel auf einem Backstein, damit sie nicht schnell verschmutzen.
Grünfutter sollte ein paar Stunden nach der Heugabe  angeboten werden, um Blähungen vorzubeugen. Es versorgt die Kaninchen mit Vitaminen. Für ein Kaninchen wird pro Tag empfohlen: eine Karotte oder halbe Fenchelknolle, etwas Apfel, im Sommer Löwenzahn, Gras oder Wiesenkräuter, im Winter Lattich, Chickoree, Sellerie, Birne, Spinat, Paprika, Endivien, diverse Kräuter wie Salbei etc.
Körner sind Kraftfutter, dass sehr überlegt und differenziert eingesetzt werden muss. Kaninchen neigen dazu, zu verfetten. Wir müssen daher schauen wie gross, wie alt die Tiere sind, wieviel Bewegung sie haben. Bei geringem Energieverbrauch im Sommer ist leichtes Futter ohne Mais, Sonnenblumenkerne, Erdnüsse etc. anzubieten.
Viel Energie benötigen: Kaninchen bei der Aussenhaltung im Winter, Tiere im Wachstum, säugende und trächtige Kaninchen, Tiere, die sich von Krankheiten erholen oder gestresste Tiere
Da bei Kaninchen die Zähne ständig nachwachsen so wie bei Menschen die Haare, brauchen Kaninchen Äste und Zweige zum nagen, z.B. von Weide oder Obstbäumen.

Respektvolle Annäherung
Kaninchen mögen es gar nicht, wenn wir Menschen sie von oben greifen oder durch das Gehege scheuchen. Das erinnert sie an die Raubvögel, die ihre natürlichen Feinde sind. Am besten setzen oder hocken wir uns in das Gehege und warten, ob ein Kaninchen uns neugierig beschnuppern will . Wenn grad keines kommt heißt das, dass sie gerade kein Interesse an uns haben und lieber in Ruhe gelassen werden wollen. Dann  ist es eine wunderbare Gelegenheit die Tiere zu beobachten, wie sie in der Gruppe zusammen funktionieren, wer wohl die Chefin ist und vieles mehr. Sie lehren uns, Geduld zu üben.




Schafe


Herkunft
Schafe sind sicherlich eines der ältesten Haustiere des Menschen und begleiten uns seit ca. 10 000 Jahren. Es gibt ganz viele verschiedene Rassen mit unterschidlichem Aussehen.  Ein  Urahne ist ein Wildschaf, das heute noch in kleinen Herden in Zentralasien weidet. Ein anderer Urtyp ist der Mufflon, der in Europa in Wildherden lebt.


Nutzen für den Menschen
Neben den Ziegen waren und sind Schafe die wichtigsten Begleiter der Nomaden, die mit ihren Herden dem Futterangebot folgen und auch karge Zeiten überstehen müssen. In Deutschland ziehen Wanderschäfer mit ihren Herden Winter wie Sommer durch milde Täler und steile Hänge - dort helfen die Schafe, dass diese Landschaften nicht dicht mit Bäumen und Sträuchern  zuwachsen. Auf Deichen weiden Schafherden ebenfalls zur Landschaftserhaltung- und Pflege. Schafe wurden aber auch wegen ihres schmackhaften Fleisches gehalten.  Die Wolle, die in Westeuropa Mitte Mai geschoren wird, nutzen wir zur Herstellung von warmer Kleidung, Decken, Dämmmaterial, Füllmaterial usw.
Schaffelle wärmen uns im Form von Sitzfellen,  Babys liegen gerne drauf, kranken Menschen helfen sie als medizinische Betteinlage. Schafe liefern eine sehr gehaltvolle Milch, viele Menschen trinken sie viel lieber als Kuhmilch - zudem wird der Schafmilch eine besondere Heilwirkung bei verschiedenen Krankheiten zugesagt. Aus der Schafmilch kann Yoghurt, Frischkäse und Butter hergestellt werden.


Herdenverhalten
Schafe sind typische Herdentiere, in der freien Natur leben sie in kleinen Herden von 10- 30 Tieren zusammen. Sie sind Fluchttiere mit dem typischen Fluchtverhalten: bei Gefahr flüchtet das Schaf zuerst ins Herden Zentrum, wo vor allem die Lämmer Schutz finden, dann flüchtet die Herde gemeinsam. Anders als die Menschen handelt das Schaf instinktgesteuert, es flieht, wenn wir uns ihm nähern.
Klauenpflege oder Schafschur ist für das Schaf notwendig, aber leider können wir ihm das nicht erzählen und überzeugen, nun ruhig zu stehen. Vertraute Personen sollten sich in einer solchen Situation dem Tier nähern um mit einer Lieblingsspeise seien Fluchtinstinkt zu unterdrücken.

Haltung

Könnten Schafe zwischen einem Aufenthalt im Freien oder im Stall wählen, würde man die Vorstellung über die angeblich so unempfindlichen Schafe ändern müssen. Bei Regen oder in der Mittags Hitze bevorzugen Schafe den Aufenthalt in einem Stall oder Unterstand. Unsere vier Schafe Blanca, Scarry, Schneeflocke und Dolly leben in einem abgeschlossenen Gehege mit stets zugängigem Stall. In dem Stall haben sie ihre Futter raufe und Wasser. Im Verlauf des Tages laufen sie frei über das Gelände des Kinderbauernhofes und weiden auf der Grünfläche rund um die Feuerstelle. Wenn wir nicht aufpassen, knabbern sie die Rinde der Bäume an; oder lieben den Bauerngarten mit leckeren Kräutern und Gemüsepflanzen. Bei scheinbarer Gefahr können sie sich jederzeit in ihren Bereich begeben. Sie verlassen das Gelände nicht, scheinbar sagt ihnen der Instinkt, dass es unklug wäre, auf die Straße zu laufen.

Ernährung
Schafe ziehen in der freien Natur umher und wechseln damit ständig ihre Weidefläche.
Unsere Schafe leben in einem Gehege mit  offenem Stall. Dort  ist ihre Futterraufe mit Heu und Wasser. Wie die Ziegen sind sie Wiederkäuer und verwerten rauhes Futter wie Heu, Rind, Holz, Stroh sehr gut. Mineral - und Salzlecksteine sind wichtig zur Ergänzung, abends bekommen sie Grünschnitt wie die Ziegen,  das holen wir aus der näheren Umgebung des Kinderbauernhofes. Zusätzlich benötigen sie Kieselgur, Bierhefe. Im Winter, wenn keine grünen Pflanzen zu Verfüttern wachsen, bekommen sie Möhren und Äpfel. Tagsüber verlassen sie ihr Gehege, und weiden, im Sommer, oder knabbern hier und dort  an letzten winterlichen Halmen. Laubbaumschnitt und Tannenbäume lieben sie wie die Ziegen.














 

Ziegen

Abstammung und Herkunft
Unsere Ziegen stammen von einer der 5 Wildziegenarten ab. Ihr ursprünglicher Lebensraum ist das Gebirge, wo sie  im Sommer bis auf 3500 Meter stiegen und im Winter in die Täler kamen um Nahrung zu suchen. Man kennt sie seit 10.000 Jahren als Hausziegen in den ursprünglichen Gebieten Iran, Irak und der Türkei . Sie breiteten sich von dort in die restliche Welt aus.

 

 

 

Nutzen für den Menschen
Ziegen wurden wegen ihrer Genügsamkeit, Anpassungsfähigkeit und leichten Handhabung von den Menschen zu Nutztieren gemacht. Die gegerbte Haut wurde als Schreibmaterial und der Dung  als Brennmaterial genutzt,  Ziegenfelle dienten als Wasserschläuche, das Fleisch war ein wichtiges Nahrungsmittel. Die Milch der Ziege wurde und wird heute noch getrunken oder zu Käse verarbeitet.

Haltung
Ziegen sind sehr lebhafte bewegungsfreudige Tiere, dementsprechend haben sie bei uns ein großes Gehege wo sie frei herumlaufen können.  In den Gehegen gibt es so etwas wie Spielplätze, große Steinhaufen und Steinplatten, wo die Tiere nach Herzenslust klettern und springen können.

 


Wir haben zwei abgezäunte Plätze, wo sie abwechselnd stehen. Im Tag - Gehege Regen geschützt. Das Nacht - Gehege hat einen Stall, der mit sauberem und trockenem Stroh eingestreut ist. Dort können sich die Ziegen nachts einkuscheln;
wenn sie dann doch mal Appetit bekommen steht ihnen die volle Heuraufe zur Verfügung. Ziegen leben in Rudeln, auch die kleinen Zicklein werden nach der Geburt im Frühjahr in die Gruppe aufgenommen.

 



Ernährung
Die Ziegen sind in der freien Natur ständig unterwegs sind, um Nahrung zu suchen. Da sie sich ihrer Umgebung super anpassen können, sind sie bei uns in Europa meist Weidegänger und suchen sich auf der Weide am Liebsten die leckeren Kräuter zwischen den Gräser aus. Sie können aber auch gut in  Gegenden leben, wo wenig Gras wächst; dann fressen sie Hecken, Rinde, Triebe, Früchte, Laub, Holz.

Unsere Ziegen können nicht herum wandern um Futter zu suchen. Sie sind in ihren Gehegen auf uns angewiesen, dass sie gutes und nährstoffreiches Futter bekommen.

 

Im Sommer bekommen sie als Grundfutter gutes Heu vom Bauern und natürlich Wasser. Die Ziegen sind Wiederkäuer mit 4 Mägen und können deshalb Rauhfutter sehr gut verwerten. Sie bekommen zur Abendfütterung Grünschnitt, d.h. Beifuß, Laubbaum zweige, Brennesseln, Gras und anderes Grünfutter, dass wir in der Umgebung unseres Bauernhofes schneiden. Mineral- und  Salzlecksteine, Ursonne
( Mineralfutter ) und Kieselgur  geben wir unseren Ziegen zusätzlich. Wir achten bei der Auswahl des Futters auf Qualität und möchten es möglichst vermeiden den Tieren chemische Zusatzstoffe zuzumuten; denn diese können den Organismus krank machen. Auch im Winter fressen sie hauptsächlich Heu und werden aber zusätzlich, besonders an kalten, frostigen Tagen, mit Hafer gefüttert. Dazu bekommen sie Bierhefe und abends Möhren und Äpfel. Ach ja.... nach Weihnachten knabbern sie gerne die zu uns gebrachten Tannenbäume.



 

 


 

Esel

Herkunft
Esel sind direkte verwandte der Pferde. Weil es deswegen viele Gemeinsamkeiten mit Pferden gibt, steht hier einiges, was auch bei den Pferden zu lesen ist. Sie kommen aus Afrika und Südwest-Asien. Der Afrikanische Esel ist der Vorfahre aller Hausesel. Sie sind heute auf der ganzen Welt verbreitet. Sie wurden vor etwa 6000 Jahren zum ersten Mal in Ägypten und etwas später in anderen  nordafrikaschen Ländern ein. Leider sind sie sehr vom aussterben bedroht, es gibt nur noch ein paar hundert.


Bezeichnung
Wie bei den Pferden nennt man weibliche Esel Stuten, männliche Esel Hengste, und junge Tiere Eselfohlen. Kastrierte (männliche) Esel nennt man Eselwallach.
Sie sind so nah mit den Pferden verwandt, daß sie sich sogar paaren und gemeinsame nachkommen miteinander zeugen können. Diese Mischlinge nennt man dann
Maulesel (dann ist der Vater ein Pferd und die Mutter ein Esel)    - oder -
Maultiere oder Mulis.   (dann ist es umgekehrt: der Vater ist ein Esel, die Mutter ein Pferd).

Piefke

ist in etwa so alt wie Max ( Jahrgang 1985). Er kam Ende der 80er Jahre als Spende eines Hofbesuchers
auf den Kinderbauernhof. Piefke zeichnet sich durch seine ausgeprägte Eigenwilligkeit aus. Niemand kann ihm
plump seinen Willen aufzwingen. Ebenso wie beim Umgang mit den Ponys ist es wichtig, seine Körpersprache zu
beobachten und richtig zu deuten, bevor eine gemeinsame Aktion einvernehmlich passieren kann. Piefke ist sehr
verspielt. Es ist schön zu beobachten, wie er mit unserem "Opa" Fortune auf der Koppel spielt. Er ist erheb-
lich kleiner als die Ponys und ermöglicht es kleinen Kindern und solchen Kindern und Jugendlichen, die keine
Vorerfahrungen mit Ponyes und Pferden haben, einen Einstieg und Zugang. Piefke, Max und Fortune werden ge-
meinsam aus den Ställen geholt, geputzt und auf die Koppel gebracht. Kinder beginnen Piefke zu putzen und mit
den anderen auf die Koppel zu führen und trauen sich nach und nach an die größeren Tiere.

 

Ernährung
Esel ernähren sich hauptsächlich von Gräsern, Kräutern, aber auch von Disteln und trockenen, dornigen Wüstenpflanzen Sie wissen, welche Kräuter sie gerade brauchen und was für sie gesund ist.  Wenn sie Gelegenheit dazu haben, fressen sie auch sehr gerne Blätter und die Rinde von Bäumen, die viele Nährstoffe und Vitamine haben. Selbst viele Distelarten essen sie sehr gerne.

Verhalten
Esel sind Herdentiere. Die Hufe von Eseln sind an einen steinigen Untergrund
angepaßt und eher auf Trittsicherheit denn auf Geschwindigkeit ausgerichtet, sie
sind kleiner als bei den Pferden. Sie können sehr gut auf Bergen laufen, aber nicht
so schnell Rennen wie Pferde.Esel sind keine Fluchttiere, sie bleiben bei Streß oft
wie angewurzelt stehen. Durch Schläge oder Schreie, verstärkt diese Starre eher,
darum glauben viele Menschen, daß Esel besonders sture oder dummes Tier sind.

Nutzen als Haustiere
Esel wurden genau wie Pferde gejagt und gegessen. In manchen Ländern werden auch noch heute Esel geschlachtet. Aus dem Fleisch wird meistens Wurst gemacht.
Esel sind hauptsächlich Nutztiere, die zum Tragen von Gegenständen eingesetzt werden. Als es noch keine Autos, Eisenbahnen usw. gab, war es nur durch Pferde  möglich, sehr große Strecken zu überwinden und größere Mengen an Gegenständen oder Nahrungsmitteln zu transportieren. Leider werden manche Esel auch Dinge oder Menschen tragen, die viel zu schwer für das Tier sind.

Die Haltung von Eseln
Dadurch, daß sie nun vom Menschen gehalten werden, haben sie nicht mehr ihre natürliche Auswahl von Futter. Sie grasen entweder auf einer Weide oder bekommen Heu zu fressen. Man sollte ihnen  zusätzliche Dinge zum Fressen anbieten, damit sie gesund bleiben und sich wohl fühlen. Besonders im Winter, wo nicht mehr viel wächst, und wo sie durch ihren verstärkten Fellwachstum mehr Nährstoffe (Mineralien) brauchen.




Esel stammen aus trockenen Ländern. Die Hufe kommen deshalb mit dem feuchten Wetter Mitteleuropas schlecht zurecht und neigen zur Bildung von Rissen und Löchern, die tief in den Huf hineinreichen können und dort Fäulnisherde bilden. Gute regelmäßige Hufpflege ist bei Eseln deshalb überlebenswichtig.
Auch Esel mögen es,  öfters geknuddelt, gestreichelt und massiert zu werden.
Esel sollten tagsüber aus ihrem Stall kommen. Wie Pferde können Esel ziemlich stur sein, sie sind aber meistens trotzdem sehr gutmütig und beißen und treten sehr selten.
Das Wort Esel wird ja bei uns manchmal als Schimpfwort benutzt, wie auch in der Türkei. Wenn dort aber Menschen zu jemanden sagen, er hat Augen wie ein Esel, bedeutet das, daß er besonders schöne Augen hat.


Piefke ist in etwa so alt wie Max (Jahrgang 1985). Er kam Ende der 80er Jahre als Spende eines Hofbesuchers auf den Kinderbauernhof. Piefke zeichnet sich durch seine ausgeprägte Eigenwilligkeit aus. Niemand kann ihm plump seinen Willen aufzwingen. Ebenso wie beim Umgang mit den Ponys ist es wichtig, seine Körpersprache zu beobachten und richtig zu deuten, bevor eine gemeinsame Aktion einvernehmlich passieren kann. Piefke ist sehr verspielt. Es ist schön zu beobachten, wie er mit unserem "Opa" Fortune auf der Koppel spielt. Er ist erheblich kleiner als die Ponys und ermöglicht es kleinen Kindern und solchen Kindern und Jugendlichen, die keine Vorerfahrungen mit Ponys und Pferden haben, einen Einstieg und Zugang. Piefke, Max und Fortune werden gemeinsam aus den Ställen geholt, geputzt und auf die Koppel gebracht. Kinder beginnen Piefke zu putzen und mit den anderen auf die Koppel zu führen und trauen sich nach und nach auch an die größeren Tiere.

Kennt ihr das Märchen, in dem ein Esel vorkommt, der anderen Tieren hilft, denen es sehr schlecht geht?

Wißt ihr, welcher berühmte Mensch in einem Eselsstall zur Welt gekommen ist?

 


Pferde

Herkunft
Alle Pferde - von den großen Arabern bis zu den kleinen Zwergponys - stammen vom Wildpferd ab. Sie leben in Herden und haben, so wie  Wölfe und Hühner eine strenge Rangordnung. In der Regel bewohnten sie die Steppen in Asien, Europa und Nordafrika, sind aber leider von den Menschen ausgerottet worden.  Im Amerika und Australien gab es gar keine Pferde, sie wurden durch die Europäer erst eingeführt. Also auch die Indianer, die berühmt für ihre tolle Reitkunst sind, haben das den gleichen Menschen zu verdanken, von denen sie damals bekämpft wurden.

 


Ernährung
Pferde ernähren sich hauptsächlich von Gräsern, aber auch von verschiedensten Kräutern. Pferde wissen, wie auch alle anderen Tierarten, welche Kräuter sie gerade brauchen, wenn sie gesundheitliche Probleme haben.  Wenn sie Gelegenheit dazu haben, fressen sie auch sehr gerne Blätter und die Rinde von Bäumen, die viele Nährstoffe und Vitamine haben.

Lebensweise
Pferde leben normaler4weise in Herden und sind Fluchttiere, weil es in der Natur andere Tierarten gibt, die Pferde auf ihrem Speiseplan haben. Zum Beispiel große Raubkatzen, Tiger, Wölfe und Bären. Darum haben sie im Laufe von Tausenden von Jahren die Fähigkeit entwickelt, direkt aus dem Schlaf heraus sofort loszurennen, wenn sie eine Gefahr hören oder spüren. Ja, das bekommen sie sogar mit, wenn sie schlafen.
Deshalb ist es bei ihnen auch nicht so wie bei uns Menschen, daß sie den ganzen Tag wach sind und die ganze Nacht schlafen. Die Wach und Schlafzeiten wechseln sich mehrmals am Tag und in der Nacht ab. Sie dösen öfter am Tag, und nachts sind sie oft am grasen. Pferde halten Regennässe und die Kälte im Winter aus. Daher haben sie im Winter ein viel dickeres und dichteres Fell als im Sommer.
Pferde sind sehr sensibel und aufmerksam und bemerken Dinge, die wir Menschen oft nicht sehen. Sie können z.B. sofort erkennen, ob ein Mensch entspannt oder gestreßt, mutig oder ängstlich, ehrlich oder egoistisch, klar oder verwirrt ist.
Obwohl sie sehr streng miteinander sind, wenn die Rangordnung nicht beachtet wird, sind sie auch sehr fürsorglich miteinander und passen aufeinander auf. Es wurde einmal beobachtet, daß eine Pferdeherde sogar ein blindes Pferd mitgeführt hat, indem sie ihm durch Körperkontakt gezeigt haben, wo es immer langgehen muß.
Eine Pferdeherde wir durch die beiden Leittiere angeführt, die Leitstute und den Leithengst. Die haben zwar die meisten Rechte und dürfen immer als erstes ans Futter, aber sie haben auch die meiste Arbeit. Denn sie müssen immer auf die Herde aufpassen, und das bedeutet auch


Nutzen als Haustiere

Lange bevor die Menschen erkannt haben, daß man auf Pferden Reiten kann, wurden sie gejagt und gegessen. Doch irgendwann wurde das erkannt, seitdem sind die Pferde sehr wichtige Helfer und auch Freunde des Menschen. Als es noch keine Autos, Eisenbahnen usw. gab, war es nur durch Pferde  möglich, sich schneller als zu Fuß fortzubewegen, sehr große Strecken zu überwinden und größere Mengen an Gegenständen oder Nahrungsmitteln zu transportieren.
Leider wurden sie auch mißbraucht für Kriege, wer keine Pferde hatte, war im Krieg meistens unterlegen. Heutzutage werden die meisten Pferde gehalten, um auf ihnen reiten zu können.



Pferdehaltung
Es gibt nur noch sehr wenig Wildpferde. Einige Arten wurden zurückgezüchtet. Es gibt viele vererschiedenen neuen Rassen und Züchtungen. 
Dadurch, daß sie nun vom Menschen gehalten werden, haben die Pferde nicht mehr ihre natürliche Auswahl von Futter. Selbst auf Höfen, die große Weiden haben, können die Pferde nicht immer das bekommen, was sie gerade brauchen oder suchen.  Sehr oft ist es auch so, daß sie gar keine Futterweide haben. Sie essen dann hauptsächlich Heu, Futterrüben, Möhren, Äpfel, Sellerie und Fenchel sind gutes Zusatzfutter.
Man muß den Pferden dann zusätzlich noch weitere Dinge zum Fressen anbieten, damit sie gesund bleiben und sich wohl fühlen. Besonders im Winter, wo kaum noch was wächst, und wo sie durch ihr verstärktes Fellwachstum mehr Nährstoffe (Mineralien) brauchen. Pferde reagieren sehr empfindlich auf Futterumstellungen. Manche Fehler in der Fütterung können bei Pferden zu schweren Krankheiten und sogar zum Tod führen ( Kolik, Hufrehe)
Weil Pferde nicht mehr soviel laufen können wie in der freien Natur, ist es wichtig, mit den Tieren Dinge zu machen, die sie in Bewegung hält, damit sie gesund bleiben  - also zum Beispiel Reiten, Longieren und Führen, auch wenn die Pferde keine Lust dazu haben.
Man sollte sie auch öfters knuddeln, streicheln und massieren, das tut ihnen gut. Das ist auch die beste Belohnung, wenn sie etwas richtig gemacht haben oder gut gehört haben.

Pferde sollten täglich aus ihrem Stall kommen. Es gibt aber auch Pferde, die den ganzen Tag und das ganze Jahr über draußen sind, egal bei welchem Wetter. Diese Tiere sind sehr robust und werden auch normalerweise nicht krank.






Leider gibt es aber auch Schwierigkeiten, die Menschen mit Pferden haben können. Ihr habt sicherlich schon von Pferden gehört, die beißen - austreten - nicht hören - stehenbleiben, wenn sie laufen sollen - oder abhauen, wenn sie da bleiben sollen.  Darum haben auch viele Menschen - ob klein oder groß - Angst vor Pferden. Das liegt aber meistens nicht an den Pferden, sondern daran, daß viele Menschen, oft auch langjährige Reiter, nicht wissen, wie Pferde denken oder sie einfach auch schlecht behandeln.
Weil die Rangordnung im Leben der Pferde eine entscheidende Rolle spielt, guckt ein Pferd als erstes bei einer Begegnung mit einem anderen Pferd - und auch mit einem Menschen - ob es Ranghöher oder -niedriger ist. Ein Mensch benimmt sich oft so wie ein rangniedrigeres Tier - weil er nicht weiß, wie ein Pferd denkt. Das merkt ein Pferd sofort und fühlt sich dann als Chef (und welcher Chef läßt sich schon gerne von jemand anders bestimmen). Das ist einer der auptHauptHauptgründe, wenn ein Pferd auf einen Menschen nicht richtig hört.
Wer aber gelernt hat, sich gegenüber einem Pferd richtig zu verhalten, so daß er vom Pferd als ranghöheres Tier oder als Leittier akzeptiert wird und Vertrauen bekommt, weil es außerdem gut behandelt wird, hat in einem Pferd einen richtig guten Freund, der sehr viel lernen kann - weil sich beide, Mensch und Pferd, gut verstehen. Dann gehorcht ein Pferd auch gut, obwohl es ja eigentlich viel stärker ist als ein Mensch.

Wer sich ein Pferd anschafft, muß über all diese Dinge bescheid wissen, weil sonst die Gesundheit von Pferd und Mensch (Verletzungsgefahr) nicht immer sicher ist.

 

 

Die Ponys auf dem Kinderbauernhof:

 

Max ist 1985 auf dem Hof geboren, er ist das einzige Pony auf den Hof, das geritten werden kann. Max war krank und konnte deshalb eine zeit lang nicht geritten werden. Deshalb wollen wir ihn in diesem Jahr erst langsam wieder daran gewöhnen.



Fortune kam 1984 mit ca. 13 Jahren auf den Kinderbauernhof, er hat lange als Reitpony gearbeitet. Zahlreiche Kinder haben mit ihm Reiten gelernt. Er durfte in Ruhe seinen Lebensabend auf dem Kinderbauernhof verbringen.  Er war uns mit seinen 39 Jahren  ganz besondere Aufmerksamkeit und tierärztliche Begleitung durch Höhen und Tiefen wert. Am 9. Dezember 2009 ist er verstorben. Bis zuletzt hat er uns immer wieder  mit seinem unbändigen Lebenswillen überrascht.

Was können die Kinder und Jugendlichen mit dne Ponies auf dem Kinderbauernhof anfangen?
Sie können mit ihnen reden, sie anfassen, putzen, mit Heu und Wasser versorgen, auf die Koppel führen, den Stall ausmisten , die Koppel abäppeln, sie grasen lassen , reiten lernen, führen, anderen Kindern den Umgang mit ihnen nahe bringen.
Die Ponys beeindrucken schon durch ihre Körpergröße und Kraft . Es gehört Mut dazu, die erste Scheu zu überwinden und auf ein so großes und kräftiges Tier zuzugehen.
Die Art und Weise, wie die Kinder und Jugendlichen ein Pony behandeln wird von dem Tier gespiegelt und kann unmittelbar schmerzhaft spürbar werden oder sehr angenehm sein.
Ihre Körperwärme vermittelt Geborgenheit. Fast alle Kinder wollen gern reiten.  Reiten erfordert viel Geschick und Einfühlungsvermögen von den Kindern . Sie lernen mit der Bewegung des Tiers mitzugehen und ihr Gleichgewicht zu halten. Eine Vielzahl von Hilfen sind zu erlernen, um ein Pferd anzutreiben, zu lenken und zum stehen zu bringen. Die Kinder und Jugendlichen lernen, dass sie mit präzisen klaren Zeichen, die sie dem Tier geben, konkrete Reaktionen hervorrufen, ihreBotschaft  vermitteln können. Je klarer sie sind, desto eindeutiger kann das Tier sie verstehen.
Wer reitet, erlebt Körperkontakt, sieht die Welt aus einer anderen Perspektive, ist größer, stärker und schneller als andere. Das Erfolgserlebnis eines harmonischen Zusammenwirkens zwischen Mensch und Tier ermutigt und stärkt das Selbstbewusstsein. Kinder, die schon reiten können und andere Kinder führen dürfen, genießen besondere Anerkennung bei den anderen.

Wer sich hauptsächlich für das Reiten interessiert, sollte auf einen Reiterhof gehen.Der Bauernhof ist  ein Bauernhof und kein Reiterhof. Uns ist es wichtig , alle Tiere gleichermaßen im Blick zu haben.

 

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