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Handout - Pferde

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Pferde

Herkunft
Alle Pferde - von den großen Arabern bis zu den kleinen Zwergponys - stammen vom Wildpferd ab. Sie leben in Herden und haben, so wie  Wölfe und Hühner eine strenge Rangordnung. In der Regel bewohnten sie die Steppen in Asien, Europa und Nordafrika, sind aber leider von den Menschen ausgerottet worden.  Im Amerika und Australien gab es gar keine Pferde, sie wurden durch die Europäer erst eingeführt. Also auch die Indianer, die berühmt für ihre tolle Reitkunst sind, haben das den gleichen Menschen zu verdanken, von denen sie damals bekämpft wurden.

 


Ernährung
Pferde ernähren sich hauptsächlich von Gräsern, aber auch von verschiedensten Kräutern. Pferde wissen, wie auch alle anderen Tierarten, welche Kräuter sie gerade brauchen, wenn sie gesundheitliche Probleme haben.  Wenn sie Gelegenheit dazu haben, fressen sie auch sehr gerne Blätter und die Rinde von Bäumen, die viele Nährstoffe und Vitamine haben.

Lebensweise
Pferde leben normaler4weise in Herden und sind Fluchttiere, weil es in der Natur andere Tierarten gibt, die Pferde auf ihrem Speiseplan haben. Zum Beispiel große Raubkatzen, Tiger, Wölfe und Bären. Darum haben sie im Laufe von Tausenden von Jahren die Fähigkeit entwickelt, direkt aus dem Schlaf heraus sofort loszurennen, wenn sie eine Gefahr hören oder spüren. Ja, das bekommen sie sogar mit, wenn sie schlafen.
Deshalb ist es bei ihnen auch nicht so wie bei uns Menschen, daß sie den ganzen Tag wach sind und die ganze Nacht schlafen. Die Wach und Schlafzeiten wechseln sich mehrmals am Tag und in der Nacht ab. Sie dösen öfter am Tag, und nachts sind sie oft am grasen. Pferde halten Regennässe und die Kälte im Winter aus. Daher haben sie im Winter ein viel dickeres und dichteres Fell als im Sommer.
Pferde sind sehr sensibel und aufmerksam und bemerken Dinge, die wir Menschen oft nicht sehen. Sie können z.B. sofort erkennen, ob ein Mensch entspannt oder gestreßt, mutig oder ängstlich, ehrlich oder egoistisch, klar oder verwirrt ist.
Obwohl sie sehr streng miteinander sind, wenn die Rangordnung nicht beachtet wird, sind sie auch sehr fürsorglich miteinander und passen aufeinander auf. Es wurde einmal beobachtet, daß eine Pferdeherde sogar ein blindes Pferd mitgeführt hat, indem sie ihm durch Körperkontakt gezeigt haben, wo es immer langgehen muß.
Eine Pferdeherde wir durch die beiden Leittiere angeführt, die Leitstute und den Leithengst. Die haben zwar die meisten Rechte und dürfen immer als erstes ans Futter, aber sie haben auch die meiste Arbeit. Denn sie müssen immer auf die Herde aufpassen, und das bedeutet auch


Nutzen als Haustiere

Lange bevor die Menschen erkannt haben, daß man auf Pferden Reiten kann, wurden sie gejagt und gegessen. Doch irgendwann wurde das erkannt, seitdem sind die Pferde sehr wichtige Helfer und auch Freunde des Menschen. Als es noch keine Autos, Eisenbahnen usw. gab, war es nur durch Pferde  möglich, sich schneller als zu Fuß fortzubewegen, sehr große Strecken zu überwinden und größere Mengen an Gegenständen oder Nahrungsmitteln zu transportieren.
Leider wurden sie auch mißbraucht für Kriege, wer keine Pferde hatte, war im Krieg meistens unterlegen. Heutzutage werden die meisten Pferde gehalten, um auf ihnen reiten zu können.



Pferdehaltung
Es gibt nur noch sehr wenig Wildpferde. Einige Arten wurden zurückgezüchtet. Es gibt viele vererschiedenen neuen Rassen und Züchtungen. 
Dadurch, daß sie nun vom Menschen gehalten werden, haben die Pferde nicht mehr ihre natürliche Auswahl von Futter. Selbst auf Höfen, die große Weiden haben, können die Pferde nicht immer das bekommen, was sie gerade brauchen oder suchen.  Sehr oft ist es auch so, daß sie gar keine Futterweide haben. Sie essen dann hauptsächlich Heu, Futterrüben, Möhren, Äpfel, Sellerie und Fenchel sind gutes Zusatzfutter.
Man muß den Pferden dann zusätzlich noch weitere Dinge zum Fressen anbieten, damit sie gesund bleiben und sich wohl fühlen. Besonders im Winter, wo kaum noch was wächst, und wo sie durch ihr verstärktes Fellwachstum mehr Nährstoffe (Mineralien) brauchen. Pferde reagieren sehr empfindlich auf Futterumstellungen. Manche Fehler in der Fütterung können bei Pferden zu schweren Krankheiten und sogar zum Tod führen ( Kolik, Hufrehe)
Weil Pferde nicht mehr soviel laufen können wie in der freien Natur, ist es wichtig, mit den Tieren Dinge zu machen, die sie in Bewegung hält, damit sie gesund bleiben  - also zum Beispiel Reiten, Longieren und Führen, auch wenn die Pferde keine Lust dazu haben.
Man sollte sie auch öfters knuddeln, streicheln und massieren, das tut ihnen gut. Das ist auch die beste Belohnung, wenn sie etwas richtig gemacht haben oder gut gehört haben.

Pferde sollten täglich aus ihrem Stall kommen. Es gibt aber auch Pferde, die den ganzen Tag und das ganze Jahr über draußen sind, egal bei welchem Wetter. Diese Tiere sind sehr robust und werden auch normalerweise nicht krank.






Leider gibt es aber auch Schwierigkeiten, die Menschen mit Pferden haben können. Ihr habt sicherlich schon von Pferden gehört, die beißen - austreten - nicht hören - stehenbleiben, wenn sie laufen sollen - oder abhauen, wenn sie da bleiben sollen.  Darum haben auch viele Menschen - ob klein oder groß - Angst vor Pferden. Das liegt aber meistens nicht an den Pferden, sondern daran, daß viele Menschen, oft auch langjährige Reiter, nicht wissen, wie Pferde denken oder sie einfach auch schlecht behandeln.
Weil die Rangordnung im Leben der Pferde eine entscheidende Rolle spielt, guckt ein Pferd als erstes bei einer Begegnung mit einem anderen Pferd - und auch mit einem Menschen - ob es Ranghöher oder -niedriger ist. Ein Mensch benimmt sich oft so wie ein rangniedrigeres Tier - weil er nicht weiß, wie ein Pferd denkt. Das merkt ein Pferd sofort und fühlt sich dann als Chef (und welcher Chef läßt sich schon gerne von jemand anders bestimmen). Das ist einer der auptHauptHauptgründe, wenn ein Pferd auf einen Menschen nicht richtig hört.
Wer aber gelernt hat, sich gegenüber einem Pferd richtig zu verhalten, so daß er vom Pferd als ranghöheres Tier oder als Leittier akzeptiert wird und Vertrauen bekommt, weil es außerdem gut behandelt wird, hat in einem Pferd einen richtig guten Freund, der sehr viel lernen kann - weil sich beide, Mensch und Pferd, gut verstehen. Dann gehorcht ein Pferd auch gut, obwohl es ja eigentlich viel stärker ist als ein Mensch.

Wer sich ein Pferd anschafft, muß über all diese Dinge bescheid wissen, weil sonst die Gesundheit von Pferd und Mensch (Verletzungsgefahr) nicht immer sicher ist.

 

 

Die Ponys auf dem Kinderbauernhof:

 

Max ist 1985 auf dem Hof geboren, er ist das einzige Pony auf den Hof, das geritten werden kann. Max war krank und konnte deshalb eine zeit lang nicht geritten werden. Deshalb wollen wir ihn in diesem Jahr erst langsam wieder daran gewöhnen.



Fortune kam 1984 mit ca. 13 Jahren auf den Kinderbauernhof, er hat lange als Reitpony gearbeitet. Zahlreiche Kinder haben mit ihm Reiten gelernt. Er durfte in Ruhe seinen Lebensabend auf dem Kinderbauernhof verbringen.  Er war uns mit seinen 39 Jahren  ganz besondere Aufmerksamkeit und tierärztliche Begleitung durch Höhen und Tiefen wert. Am 9. Dezember 2009 ist er verstorben. Bis zuletzt hat er uns immer wieder  mit seinem unbändigen Lebenswillen überrascht.

Was können die Kinder und Jugendlichen mit dne Ponies auf dem Kinderbauernhof anfangen?
Sie können mit ihnen reden, sie anfassen, putzen, mit Heu und Wasser versorgen, auf die Koppel führen, den Stall ausmisten , die Koppel abäppeln, sie grasen lassen , reiten lernen, führen, anderen Kindern den Umgang mit ihnen nahe bringen.
Die Ponys beeindrucken schon durch ihre Körpergröße und Kraft . Es gehört Mut dazu, die erste Scheu zu überwinden und auf ein so großes und kräftiges Tier zuzugehen.
Die Art und Weise, wie die Kinder und Jugendlichen ein Pony behandeln wird von dem Tier gespiegelt und kann unmittelbar schmerzhaft spürbar werden oder sehr angenehm sein.
Ihre Körperwärme vermittelt Geborgenheit. Fast alle Kinder wollen gern reiten.  Reiten erfordert viel Geschick und Einfühlungsvermögen von den Kindern . Sie lernen mit der Bewegung des Tiers mitzugehen und ihr Gleichgewicht zu halten. Eine Vielzahl von Hilfen sind zu erlernen, um ein Pferd anzutreiben, zu lenken und zum stehen zu bringen. Die Kinder und Jugendlichen lernen, dass sie mit präzisen klaren Zeichen, die sie dem Tier geben, konkrete Reaktionen hervorrufen, ihreBotschaft  vermitteln können. Je klarer sie sind, desto eindeutiger kann das Tier sie verstehen.
Wer reitet, erlebt Körperkontakt, sieht die Welt aus einer anderen Perspektive, ist größer, stärker und schneller als andere. Das Erfolgserlebnis eines harmonischen Zusammenwirkens zwischen Mensch und Tier ermutigt und stärkt das Selbstbewusstsein. Kinder, die schon reiten können und andere Kinder führen dürfen, genießen besondere Anerkennung bei den anderen.

Wer sich hauptsächlich für das Reiten interessiert, sollte auf einen Reiterhof gehen.Der Bauernhof ist  ein Bauernhof und kein Reiterhof. Uns ist es wichtig , alle Tiere gleichermaßen im Blick zu haben.

 

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